Landleben

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Getreidemühlen

Getreidemühlen

von Tina Keil

Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung gehört zum Leben einfach dazu. Mit einer eigenen Getreidemühle kann man bereits morgens damit beginnen. Beim Frühstück, dem allseits beliebten Müsli, gibt es zwar viele Fertigmischungen, doch bei diesen kann sich niemand sicher sein, was wirklich darin zu finden ist. Das Müsli macht selbstgemixt einfach am meisten Sinn. Dabei sind Getreideflocken der Hauptbestandteil eines guten Müslis, mit dazu kommen Dinkelflocken – die haben einen eher nussigen Geschmack und sorgen für ordentlich Biss im Müsli. Nun kommt die Getreidemühle zum Einsatz: Geben Sie Leinsamen frisch geschrotet ins Müsli, denn die regeln die Verdauung. Kürbis-, Sonnenblumen- und Pinienkerne sorgen für einen guten Geschmack und sind dazu noch sehr gesund.

Auch wer morgens lieber auf Müsli verzichtet und stattdessen zu Brot greift, macht mit einer Getreidemühle nichts verkehrt. Die Lebensmittelindustrie bietet zwar im Supermarktregal jedes erdenkliche Mehl an, dieses enthält aber lange nicht so viele gesunde Inhaltsstoffe wie frisch gemahlenes. Und wer weiß, wie lange das Mehl schon im Regal steht und mit jedem Tag mehr seiner wichtigen Vitamine verliert? Das ungemahlene Korn können Sie dagegen immer einkaufen, denn bei richtiger Lagerung verliert es keine Inhaltsstoffe. Beim Selbstmahlen können Sie dazu auch noch entscheiden, welches Mehl Sie verwenden möchten. Probieren Sie Weizen oder Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Hirse, Mais oder Reis – jedes Korn hat seinen eigenen Geschmack und kann unterschiedlich verwendet werden.

Der Trend geht immer mehr zum Selbstmahlen, wer ein Freund vollwertiger Kost ohne chemische Inhaltsstoffe ist, kommt kaum noch daran vorbei. Der Markt bietet verschiedene Getreidemühlen für den Privathaushalt an. Handmühlen sind dabei die günstigsten Mühlen und haben ein gutes Mahlergebnis – allerdings nur für kleine Mengen, bei der Versorgung einer Fußballmannschaft führt eine kleine Handmühle schnell zu Ermüdungserscheinungen der Hand. Für gelegentliches Quetschen oder Mahlen ist eine Handmühle allerdings empfehlenswert.

Bei elektrischen Mühlen dagegen entfällt die Handarbeit, daher eignen sie sich für das Mahlen großer Getreidemengen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Mahlwerke auf die jeweiligen Körner ausgelegt sind, die Sie mahlen möchten. Mahlwerke aus Keramik sind robust und können problemlos harte Körner wie Mais zermahlen. Vom Mahlen ölhaltiger Samen wird dagegen abgeraten, ebenso wie bei Granitmahlwerken. Diese sind sehr gut für Hülsenfrüchte oder Mais geeignet. In einem Edelstahlmahlwerk können Samen jeder Art problemlos gemahlen werden, allerdings wird das Mehl nicht fein und flockig, sondern erhält eine eher grießartige Konsistenz.

Wer „back to the roots“ möchte, kann sich gleich an altertümlichen Arten des Mahlens versuchen. Bereits vor 30.000 Jahren wurden Pflanzen zu Mehl gemahlen und anschließend gekocht oder gebacken. Dies belegen Funde von Forschern in Italien, Russland und Tschechien: Steinwerkzeuge wurden wie Mörser und Stößel verwendet. Dazu wurden Farne und Schilfrohr genutzt, welches zuvor gepellt wurde. Nach dem Trocknen konnten die Pflanzen dann zermahlen werden – mit Mahlsteinen.

Die einfachste Art einer Getreidemühle besteht aus einer Reibplatte und einem Reibstein. Der Reibstein wird auf der Platte hin und her geschoben, um damit das zuvor gemörserte Korn weiter zu zerkleinern.

Es funktioniert also auch ohne Getreidemühle aus dem Fachgeschäft Ihres Vertrauens. Allerdings werden Sie schnell merken, wie anstrengend das Zermahlen der kleinen Körner sein kann. Und wer einfach weniger Geld ausgeben möchte, der greife zur Kaffeemühle.