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Frühlingskräuter

Frühlingskräuter

von Tina Keil

Der Frühling ist eine wunderschöne Jahreszeit, bringt er doch die ersten Sonnenstrahlen nach einem langen und harten Winter. Jetzt macht es Sinn, die ersten Frühlingskräuter zu sammeln. Farbe, Duft sowie wichtige Mineralstoffe und Vitamine kurbeln den wintergeplagten Körper wieder an und sorgen für Lebensfreude und gute Laune.

Auf dem Weg ins Grüne begegnen uns auf der Wiese viele einheimische Kräuter, die essbar sind und denen sogar zum Teil eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Seit Jahrhunderten werden Kräuter zum Kochen, als Hausmittel oder für die Körperpflege verwendet. Da wäre zum Beispiel die Brennnessel.

Die Brennnessel ist den meisten nur aufgrund ihrer reizenden Wirkung beo Hautkontakt bekannt. Sie hat aber viele unterschätzte Qualitäten, so können die Blätter als Tee aufgebrüht werden und helfen bei Blasenentzündungen und Magenproblemen. Sie enthält viel Provitamin A, Mineralsalze und Eisen, die Samen liefern Vitamin E und essentielle Fettsäuren. Diese Samen können zu Kräutersalz verarbeitet werden. Im Salat können Brennnesseln roh hinzugegeben werden, vorher sollte man sie jedoch plattwalzen, damit die Brennhaare nicht mehr stören.

Ebenfalls für den Salat geeignet ist die Vogelmiere – auch schmackhaft im Kräuterquark oder in Suppen. Sie soll den Stoffwechsel anregen und hilft gegen Schuppenflechte und Ekzeme. Generell sorgt sie mit ihrem Mix an Inhaltsstoffen für mehr Energie im Körper. Auch aus Vogelmiere kann man einen Tee kochen, indem man das frische Kraut in eine Tasse kochendes Wasser gibt und für fünf Minuten ziehen lässt.

Das bekannteste und älteste Mittel gegen Husten ist der Huflattich. Er wächst an Flüssen und Bächen und wirkt schleimlösend. Angewendet wird er in Bädern, in Form von Umschlägen oder gut gewaschen sogar direkt auf offenen Wunden. Früher wurde Huflattich gerne als Tee aufgebrüht, der mehrmals am Tag getrunken werden konnte – mittlerweile gelten die Blüten des Huflattichs als krebserregend und dürfen keinesfalls während der Schwangerschaft angewendet werden.

Bei Erkältungen wird dem Kerbel eine beruhigende und heilende Wirkung zugesprochen. Die Blätter des Kerbels ähneln im Geschmack der Petersilie und werden sehr gerne in der Küche verwendet. Kerbel liefert Vitamin A und Vitamin C, Magnesium und Eisen. Um den Kreislauf in Schwung zu bringen, kann ein Tee aufgebrüht werden, aber Vorsicht: Er wirkt Harntreibend und entschlackt dabei den Körper.

Für den Vitamin C-Haushalt wird der Sauerampfer empfohlen. Er ist erfrischend und schmeckt sehr gut im Salat. Der Positive Nebeneffekt: Sauerampfer hilft gegen unreine Haut und Pickel. Ein Argument für den gemüseverachtenden Teenager, den Kräutersalat doch einmal zu probieren – aber Vorsicht, Sauerampfer schmeckt, wie der Name schon sagt, säuerlich.

Völlig unterschätzt wird der Löwenzahn, gerade bei Kreislaufproblemen kann er sehr gut eingesetzt werden und wirkt harntreibend. Bei Krampfadern kann ein Löwenzahn-Bad schon helfen, dieses aber bitte nur mit den Wurzeln zubereiten. Die Kinder kennen ihn überwiegend aus der Sendung „Löwenzahn“ oder als Futtermittel für das Kaninchen, Meerschweinchen oder den Hasen. Löwenzahn ist auch ein sehr gutes pflanzliches Mittel gegen Warzen. Einfach mehrmals die Warze mit dem Saft aus den Stängeln bestreichen.

Auf der Suche nach Pflanzen für Ihren Kräutersalat sollten Sie nur Pflanzen sammeln, die Sie auch sicher kennen. Hauptstraßen oder stark verschmutzte Gegenden sollten Sie dabei meiden, pflücken Sie nur saubere und gesunde Pflanzen und nur so viele, wie sie wirklich benötigen. Vor dem Gebrauch müssen die Pflanzenteile sorgfältig sortiert und gesäubert werden, achten Sie darauf, keine giftigen Pflanzen zu sammeln.