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Ausbildung zum Jäger

Ausbildung zum Jäger

von Tina Keil

Wer eine Ausbildung zum Jäger anstrebt, muss einige Voraussetzungen erfüllen und besondere Regeln und Gesetze beachten. Zum einen muss derjenige bereits 16 Jahre alt und sehr zuverlässig sein, zum anderen darf er nicht vorbestraft sein. Die entsprechenden Gesetzestexte sind im Bundesjagdgesetz verankert und erlauben bei Erfüllen dieser Bedingungen das Ablegen der Jägerprüfung.

Die Ausbildung zum Jäger ist sehr anspruchsvoll, und das Erlegen von Wild macht dabei nur einen ganz geringen Anteil aus. Viel wichtiger ist der Erhalt des Wildbestands, dazu gehören auch die Themen Wildbiologie, Wildhege, Land- und Waldbau, Landschaftspflege und natürlich auch Waffenrecht. In einigen Bundesländern wird die theoretische Jägerprüfung noch durch einen praktischen Ausbildungsteil ergänzt. Hier wird der sichere Umgang mit Waffen geübt. Bei Reviergängen werden darüber hinaus die Kenntnisse der Revierpraxis vermittelt.

Die schriftliche Prüfung besteht aus mehreren Teilen. Hier wird besonderer Wert auf Waffen, die Biologie der Wildarten und die rechtlichen Vorschriften gelegt. Daneben werden auch Fragen zum Jagdbetrieb, dem Jagdhundewesen und dem Naturschutz gestellt. Üblicherweise wird der schriftliche Teil im Multiple-Choice-Verfahren gelöst. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede von Bundesland zu Bundesland. Nach der Theorie folgen noch die mündliche und die praktische Prüfung.

Wenn alle Teile der Jagdprüfung bestanden sind, muss noch eine gültige Jagdhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden – der Jagdschein an sich darf maximal drei Jahre lang genutzt werden, bevor er neu beantragt werden muss. Wer drei Jahre lang einen Jagdschein besitzt, kann ein sogenannter Jagdpächter werden. Dieser hat dann die Möglichkeit, ein bestimmtes Grundstück jahresweise zu pachten, auf dem er Wild erlegen darf. Dabei sind unter anderem die von der Jagdbehörde vorgegebenen Abschussquoten zu beachten. An diese müssen sich alle Jäger halten, um zu vermeiden, dass eine Wildart überhandnimmt oder die Bestände gefährdet werden.

Neben dem normalen Hobby-Jagdschein kann man auch hauptberuflich Förster werden. Voraussetzung hierfür ist eine Ausbildung zum Forstwirt. Nach der zwei- bis dreijährigen Ausbildung folgt ein Jahr Berufspraxis, um sich im Anschluss weiter zu qualifizieren. Erst danach ist die Ausbildung zum Forsttechniker erfolgreich abgeschlossen.

Der Förster-Beruf ist ein Beruf im Staatsdienst. Wer in den gehobenen Dienst eintreten will, muss abschließend ein Studium der Forstwirtschaft absolvieren. Erst danach kann man in den staatlichen Wäldern als Förster arbeiten. Es gibt jedoch auch danach noch viele Weiterbildungsmöglichkeiten für Förster, so können beispielsweise noch Qualifizierungen zum Forstinspektor oder Forstassessor absolviert werden.

Aber auch in diesem Beruf steht das Jagen nicht im Vordergrund. Der Förster organisiert und überwacht alle Waldarbeiten – dabei handelt es sich nicht nur um das Abholzen der Bäume, sondern auch um die Pflanzung von Mischbaumarten und die Überwachung der Waldgesundheit. Aufgabe des Försters ist es, dafür Sorge zu tragen, dass der Wald auch weiterhin positiv auf unser Leben wirkt und seine Funktionen wie Luftreinhaltung, Sauerstoffproduktion und Trinkwasserbildung erhalten bleiben.

Einige Wildarten richten im Wald großen Schaden an, dazu gehören beispielsweise die Rehe. Diese verbeißen junge Bäume und gefährden damit die Mischwaldpflanzen. Hier ist es die Aufgabe des Försters, diese Tiere zu jagen und zu erlegen, damit der Wald keinen größeren Schaden davonträgt.

Neben der reinen Waldarbeit gibt es natürlich auch die Büroarbeit. Diese nimmt mittlerweile fast 50 Prozent der Arbeitszeit eines Försters ein. Dabei werden Statistiken geführt, Daten notiert und ausgewertet und natürlich auch Besprechungen mit Vorgesetzten und Kollegen abgehalten.